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Kölner Prominente

Wolfgang Overath

 
   

Er gehört zu einer ausgestorbenen Fußballerart. Wolfgang Overath (geboren 1943) wechselte nämlich nur einmal den Verein. Als er 1962 von Siegburg 04 zum 1. FC Köln kommt, hat er schon ein Stück Karriere hinter sich: Sieben Jahre zuvor begeisterte er 12jährig 100.000 Zuschauer im Londoner Wembley-Stadion, in einem Schülerländerspiel.

Dann entschied der Gymnasiast: Fußball statt Abitur. Sicherheitshalber machte er eine kaufmännische Lehre.

Zum Star wird er 1963. Am 24. August erzielt er das erste Kölner Bundesligator. Fünf Wochen darauf nennt ihn der Bundestrainer einen "zornigen jungen Mann mit Herz" und macht ihn zum Dirigenten der Nationalmannschaft.

In den nächsten eineinhalb Jahrzehnten drückt er beiden Mannschatten seinen Stempel auf, oft strahlend, manchmal tragisch. Mit Köln wird er 1964 Meister. Zwei Jahre später hadert der Dirigent, bei der WM ist man Zweiter geworden, die Presse bescheinigt ihm "absolute Weltklasse".

Mit Köln wird er 1968 Pokalsieger, mit der Nationalmannschaft nach legendärem 3:2 gegen England 1970 WM-Dritter. Im gleichen Jahr schlägt er ein Rekordangebot aus. Overath im Zenit: Mit Millionen lockt ihn Real Madrid, aber Overaths Liebe zu Köln ist stärker.

Nach Verletzungspausen liefert er wieder große Spiele und wird 1977 nochmals Pokalsieger. Da ist er schon Legende, nicht nur wegen des Weltmeistertitels 1974. "Ich mag keinen Streit, aber es fällt mir schwer, mich zu beherrschen."

Trainer Cajkovski kommt damit zurecht, nennt ihn "mein Nikita", Nachfolger Weisweiler nicht. Overath macht ein Abschiedsspiel, geht. Ein Angebot aus Chicago lehnt er ab, weil man von da aus die Heimspiele in Müngersdorf nicht besuchen kann.

Seitdem vertritt er lieber Adidas am Rhein und zeigt sein Fußballgenie bei Prominentenspielen. Nach Beendigung seiner Karriere im Jahr 1977 arbeitete Wolfgang Overath als Repräsentant für eine deutsche Sportartikelfirma.

Von 1994 bis 1998 war er Mitglied im Verwaltungsrat des 1. FC Köln. Im Juni 2004 wurde Overath zum Präsidenten des 1. FC Köln gewählt. Nach mehreren Kaufleuten in dieser Funktion ist er der erste FC-Präsident mit rein sportlichem Hintergrund. Er plante, den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga und innerhalb von vier Jahren ans internationale Geschäft heran zu führen.

Mit dem von ihm verpflichteten Trainer Huub Stevens schaffte der Verein in der darauf folgenden Saison den direkten Wiederaufstieg. Der an Stelle des aufgrund von familiären Problemen ausscheidenden Stevens verpflichtete Trainer Uwe Rapolder erwies sich als Fehlbesetzung und wurde zur Winterpause 2005/06 entlassen.

Sein Nachfolger wurde der Schweizer Hanspeter Latour. Am Ende der Saison stieg der Verein wieder ab. Latour wurde am 9. November 2006 ebenfalls aus seinem Amt entlassen. Als dessen Nachfolger wurde nach wechselvollen Verhandlungen der ehemalige Kölner Trainer Christoph Daum für vier Jahre verpflichtet, der damit bereits der fünfte Cheftrainer in Overaths Amtszeit ist.

In wirtschaftlichen Fragen ist Overath weitgehend auf Berater aus dem Verein und seinem persönlichen Umfeld angewiesen. Während es in Overaths bisheriger Amtszeit gelang, das Faninteresse deutlich zu steigern (Mitgliederzahl nahezu verdoppelt), muss sich das Management in letzter Zeit Kritik an seiner Leistung gefallen lassen.