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Plektrudis (Bliktrud)

 
um 650 - 725  


Im südlichen Seitenschiff der Kirche St. Maria im Capitol zu Köln steht noch heute der merowingische Sandstein-Sarkophag, in dem in der ersten Hälfte des achten Jahrhunderts Plektrudis, die Gattin des Hausmeisters Pippin des Mittleren von Heristal, beigesetzt war.

Plektrudis (Bliktrud)

Ein zweiter, späterer Sarkophag im nördlichen Seitenschiff der Kirche bewahrte ebenfalls einige Jahrhunderte lang die Gebeine der Fürstin, seitdem aber sind sie verschollen.

Die noch erhaltene Grabplatte mit dem schönen romanischen Bildnis ist erst um 1180 entstanden, also über vierhundertfünfzig Jahre nach dem Tode der Plektrudis, über die wir in der um 1217 verfaßten „Königschronik" lesen: „Pippin hatte eine hochadelige und überaus kluge Frau mit Namen Plektrudis.

Sie baute in Köln auf dem Capitol eine bedeutende Kirche zu Ehren der Gottesmutter und gründete dort zum Dienste Gottes und der Heiligen Jungfrau ein Damenstift, das sie mit reichen Liegenschaften und Einkünften ausstattete ..."

Pippin trennte sich von ihr, um mit seiner zweiten Gemahlin Alpaide zusammenleben zu können, die ihm einen Sohn schenkte. Man berichtete ihm, es sei „ein Karrl", was in der deutschen Sprache einen Knaben mit kräftigen Gliedern bedeutet.

So wurde Pippins Sohn einfach „der Karrl" oder „Der Kerl" genannt und damit im Zeichen der „volkstümlichen oder deutschen Sprache die karolingische Dynastie begründet".

Dieser „Karrl" erhielt später den Beinamen „Martell" — der Hammer; er vertrug sich schlecht mit seiner Stiefmutter Plektrudis, die ihn eine Zeitlang gefangenhalten ließ.

Später gelang es ihm, durch seine Siege bei Tours und Poitiers das Abendland vor dem Ansturm des Islam zu retten. Als er im Jahre 717 in Köln eindrang, mußte Plektrudis auf alle Herrschaftsansprüche verzichten. Sie starb in der Stille des von ihr gestifteten Klosters.