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Lew Kopelew ( 1912 - 1997 )

 
   

Lew Kopelew, 1912 in Kiew geboren, war über Freunde schon in seiner Jugend mit der deutschen Sprache in Kontakt gekommen. Sein Germanistikstudium schloß er 1941 mit einer Promotion ab. Aufgrund seiner Sprachkenntnisse wurde Lew Kopelew im Krieg zur "antifaschistischen Schulung" deutscher Gefangener eingesetzt.

Als er sich beim Einmarsch in Ostpreußen gegen die an flüchtenden Deutschen begangenen Graumsamkeiten wehrte, wurde er 1945 u. a. wegen "Mitleid mit dem Feind" zu zehn Jahren Lager verurteilt.

Nach der Haft lebte er als Schriftsteller und Dozent in Moskau, seit 1956 war er in zweiter Ehe mit Raissa Orlowa Kopelew verheiratet. Lew Kopelews Beteiligung an der Menschenrechtsbewegung sowie Veröffentlichungen u. a. zu Fragen einer Restalinierung führten 1968 zu seiner Entlassung und zum Parteiausschluß.

Seinem fortgesetzten Engagement folgten 1975 Publikations- und Auftrittsverbot. In vielen seiner Bücher verarbeitet Lew Kopelew Erfahrungen von Krieg und Lager (z. B. "Aufbewahren für alle Zeit!", 1975). Die Texte zeichnen sich aus durch das Bemühen, Verständnis für menschliche Handlungsweisen (und ihre Fehlbarkeit) zu wecken.

Nach der Verleihung des Friedrich-Gundolf-Preises an Lew Kopelew im Mai 1980 folgten er und seine Frau im November desselben Jahres einer Einladung von Heinrich Böll und Gräfin Dönhoff in die BRD.

Zwei Monate später gab die UdSSR ihre Ausbürgerung bekannt. Das Ehepaar wählte Köln, die Heimat ihres Freundes Böll, als Wohnsitz. In der Folge erhielt Lew Kopelew eine Vielzahl von Auszeichnungen. So wurde ihm neben dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1981 die Ehrendoktorwürde der Universität zu Köln verliehen.

Aufgrund der Perestroika Gorbatschows erhielt Kopelew 1989 die Erlaubnis, seine alte Heimatstadt Moskau zu seinem 77. Geburtstag zu besuchen.

1990 konnte er Russland sogar noch ein zweites Mal besuchen. Er reiste durch das Land und besuchte alte Freunde, doch das Land war ihm inzwischen fremd geworden. Da seine Frau Raissa 1989 gestorben war, ging er schließlich wieder nach Köln zurück, um dort seine Arbeit zur Versöhnung der Völker fortzusetzen.

Am 18. Juni 1997 starb Lew Kopelew in Köln. Er wurde in Moskau neben seiner Frau Raissa Orlowa beigesetzt.