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Kölner Prominente

Kurt Holl

 
   

Kurt Holl, Lehrer am Abendgymnasium, Mitglied des Rom e. V. und des Polizeibeirats Köln.

Geboren wurde ich 1938 in Nördlingen. Den Krieg überlebte ich auf dem Hof meiner Großeltern, umsorgt von zwei russischen Zwangsarbeitern. Nach Köln verschlug es mich 1953. Die 50er Jahre verloren ihren Charme für mich, als ich während meiner Schulzeit auf der Kreuzgasse Kontakt mit der algerischen Befreiungsfront bekam, für die ich dann manchen Kurierdienst erledigte.

Daß die BRD nicht nur den Kolonialkrieg der Franzosen unterstützte, sondern wenig später sogar den Vernichtungskrieg der USA gegen das vietnamesische Volk, hatte Folgen: Ich trat aus der SPD aus und fand mich nach meinem Staatsexamen unter zehn-tausenden junger Leule wieder, die man später die G8er nannte.

Mein Marsch durch die Institutionen war ziemlich kurz. Weil ich 1968 als Mitglied des SDS neun politische Strafverfahren eingefangen hatte, warf man mich 1976 aus dem Schuldienst. Begründung: "Herrn Holl fehlt die für einen Beamten notwendige charakterliche Eignung."

Der Versuch der Stadt Köln, mich mit Pflichtarbeit auf dem Melaten-friedhof zu resozialisieren, mißlang, denn man erteilte mir bald Friedhofsverbot: Ich hätte Pflichtarbeiter dort aufgewiegelt. So hatte ich Zeit, den Einbruch in das EL-DE-Haus vorzubereiten, zu dessen Kellerräumen (Gestapozellen) der Besitzer den Zugang verwehrte.

In einer Nacht gelang es, alle 1200 Häftlingsinschritten zu fotografieren und damit zu retten. Nachdem ich wieder Lehrer war, fiel ich unter die "Zigeuner", die von der Wiese hinter meiner Schule vertrieben werden sollten.

Ich wehrte mich dagegen und sollte deswegen gleich mit vertrieben werden. Ich ging freiwillig und fühle mich seitdem am wohlsten bei diesem weitherzigsten aller europäischen Völker, den Roma und Sinti.