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Irmgard Keun (1905-1982)

 
   

Sie wurde 1905 nicht in Köln, sondern in Berlin geboren, doch war die Schriftstellerin Irmgard Keun weit mehr als nur eine Wahlkölnerin.

Die Stadt war ihr Leben lang Heimat und Zuflucht, hier spielen immer wieder ihre Werke. Als Kind war sie nach Köln gekommen, wo ihr Vater Eduard die "Cölner Benzin-Raffinerie" besaß und in Braunsfeld ein großbürgerliches Haus führte.

Hier absolvierte sie das Lyzeum und die Schauspielschule, und hier traf die junge Irmgard Keun bei einer Dichterlesung Alfred Döblin, der sie zum Schreiben ermutigte. Die Boheme im fiebernden, wirbelnden Berlin dieser Zeit war ihre Welt, die sie mit "verzweifelter Heiterkeit" erlebte.

Politische Wachsamkeit vor der drohenden faschistischen Machtübernahme aber war da Inbegriffen, und ihre NS-feindliche Haltung ließ sie schließlich Deutschland verlassen.

In Amsterdam, beim Verlag Querido, erschien 1936 ihr Roman "Das Mädchen, mit dem die Kinder nicht verkehren durften", ein Jahr später "Nach Mitternacht". Und 1938 erschienen bei Querido gleich zwei Werke Irmgard Keuns: "Kind oller Länder" und "D-Zug dritter Klasse".

1940 kehrte sie heimlich nach Deutschland zurück und überlebte den Krieg in der Illegalität, meist bei ihren Eltern in Köln versteckt. Nicht nur wegen des Stils der "Neuen Sachlichkeit", sondern vor allem auch durch die politische Haltung, die sich in den Geschichten niederschlägt, und die
Zeichnung ihrer Gestalten, besonders ihrer Frauengestalten, ist das Werk Irmgard Keuns viel mehr als bloße Unterhaltungsliteratur.

Ihre Romane und Geschichten reflektieren eine mutige Gesinnung, ohne im engeren Sinne autobiographisch zu sein. Nach 1945 folgte ein kurzes Comeback der Schriftstellerin - eine Zeit, in der Erich Kästner seine Wertschätzung ihres Werkes ausdrückte und Heinrich Böll sie regelmäßig in der Eupener Straße besuchte.

Seit den fünfziger Jahren verstummte Irmgard Keun; sie wollte und konnte nicht mehr schreiben, wurde vergessen, litt an einem harten Schicksal zwischen persönlichem Leid und Alkoholismus.

Ende der siebziger Jahre wurden ihre Werke im Zuge der Frauenbewegung wiederentdeckt und neu aufgelegt. Sie erhielt den ersten "Marieluise-Fleißer-Preis" der Stadt Ingolstadt verliehen; 1981 wurde ihr Exilroman "Nach Mitternacht" verfilmt.

Im folgenden Jahr starb sie in einem Kölner Altenheim und wurde auf Melaten beigesetzt.