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Ingo Kümmel (1937-1990)

 
   

"Kunst kommt von Kümmel"

Nach abgebrochenem Betriebswirtschaftsstudium kam Ingo Kümmel 1959 von Frankfurt nach Köln. Hier ließ er sich zunächst im Studentenheim Olshausen nieder, in dessen Keller er den gleichnamigen, legendären Jazzclub organisierte, wo auch die "Black Fööss" ihre ersten Auftritte hatten.

Bald kam Kümmel dann die Vermittlung von junger Kunst in den Sinn, für deren Verbreitung er stets außergewöhnliche und populäre Varianten finden sollte.

1967 eröffnete er in einem Schnapsladen in Braunsfeld seine erste Galerie "Kümmels Spirit and Art Shop". Neben Hochprozentigem zeigte der "Talentsucher" Kümmel dort noch nicht etablierte Künstler und veranstaltete Dichterlesungen, u. a. mit Rolf Dieter Brinkmann und Heinrich Böll.

Daneben gab er Editionen heraus, wie die inzwischen so berühmte "Teesieb-Brille" von Hingstmartin oder "Kümmels Schnapsgraphik" von Wewerka und Diter Rot.

Eine seiner spektakulärsten Kunstaktionen, "Kunst + Gemüse", ist heute Geschichte: 1986 in der Weihnachtszeit bot Kümmel auf dem Braunsfelder Markt "einen Haufen kleinerer Objekte" zu Preisen von 1 Pfennig bis 99 Mark feil - darunter "Schnäppchen" von Beuys oder Vostell.

Mit Aufkommen des Kölner Kunstmarktes initiierte Kümmel verschiedene "Gegenmessen": 1969 das Anti-Festival "New Market" auf dem Neumarkt und 1971 die "Internationale Kunst- und Informationsmesse". Diese führte 1975 durch die Fusion mit der Kölner Kunstmesse zur heutigen ArtCologne.

Kümmel stieg Anfang der 70er Jahre aus dem Galeriebetrieb aus und inszenierte Großveranstaltungen mit Theater und Musik. Ab 1974 war er kurzzeitig Dozent für Kunsttheorie und -praxis an der Kölner Fachhochschule für Kunst und Design.

Bis zum Abriß der ehemaligen Schokoladenfabrik machte er sich um die Kulturfabrik Stollwerck verdient. Bis zu seinem Tod 1990 verkörperte Kümmel das Fluxus-Ideal einer Einheit von Kunst und Leben.