Prominente aus dem Rheinland

Kölner Prominente:

Gerhart-R. Baum

Gerhart-Rudolf Baum wurde am 28. Oktober 1932 als Sohn eines Rechtsanwalts in Dresden geboren. 1945 floh er in den Westen und kam nach Köln, wo er 1954 sein Abitur bestand.

Nach dem Jurastudium war er von 1962 bis 1972 Geschäftsführer bei der Bundesvereinigung der Deutschen Arbcitgeberverbände (BDA). Der FDP gehört er seit 1954 an.

Er profilierte sich als Bundesvorsitzender der Jungdemokraten (1966-1968) zu einem Repräsentanten des linken Flügels. Der Vorsitzende des Kölner Kreisverbandes (1968-1979) gehörte dem Bundesvorstand der FDP seit 1966 an.

Von 1969 bis 1973 führte er die liberale Fraktion im Rat der Stadt Köln. Seit 1972 gehörte er dem Bundestag an. In der sozialliberalen Bundesregierung wurde er zunächst parlamentarischer Staatssekretär im Innenministerium und am 8. Juni 1978 Nachfolger von Innenminister Maihofer.

Hier setzte er deutliche liberale Akzente in Fragen der Innen- und Rechtspolitik sowie mit der Durchsetzung des "Vorsorgeprinzips" in der Umweltpolitik.

Nach dem Mißtrauensvotum gegen Bundeskanzler Holmut Schmidt (1. Oktober 1982) mußte er innerhalb der FDP um den Bestand des geschrumpften linksliberalen Flügels kämpfen.

1982 bis 1991 war er stellvertretender Bundesvorsitzender der FDP. Er ist nach wie vor politisch aktiv in Fragen der Umwelt-, der Rechts- und Kulturpolitik sowie der Wahrung der Menschenrechte in der Welt. Baum ist Beauftragter der Bundesregierung bei der UN-Menschenrechtskommission.

In den Bundestag wird Gerhart Baum nicht zurückkehren. Er hat dafür in seiner Partei keine Mehrheit gefunden. Nach wie vor setzt sich Baum für sozialliberale Ziele in seiner Partei ein.

Gerhart Baum veröffentlichte zahlreiche Fachbeitrage, die teilweise als Bücher veröffenllicht wurden, u. a. "Deutsche Innenpolitik - der Staat auf dem Weg zum Bürger" (1980), "Der Minister und der Terrorist" Gesprach mit dem früheren Terroristen Mahler (1980), "Auf und Ab der Liberalen" (1983); "Ich bin ein kommunikativer Mensch', in: Kölner Tischgespräche 1976-1989, Köln 1989. S. 56-61.